IM 70.3 Switzerland 2024
Erster PRO Wettkampf auf heimischem Boden

Der IRONMAN 70.3 SWITZERLAND in Rapperswil gehört seit Beginn meiner Triathlon Karriere fest zum Kalender. So startete ich in diesem Jahr zum sechsten Mal in Rappi, zum ersten Mal als Profi. Die Vorfreude war entsprechend gross!
Bei der ersten Teilnahme im 2018 kam ich nach 4:26h ins Ziel. Eine ansprechende Zeit für meine erste Mitteldistanz! Mit Ausnahme von 2020 (Corona) war ich jedes Jahr als Teilnehmer am Start (und im Ziel ;-)) und erreichte im 2023 eine neue Bestzeit mit 4:05h. Für dieses Jahr war also die Zielsetzung klar, eine Zeit unter 4 Stunden soll auch in Rappi möglich sein...
Vorbereitung
Die Vorbereitung auf Rappi verlief soweit problemlos. Ich konnte gut trainieren und mich auch gezielt vorbereiten. Es zeigte sich, dass das Wetter sich dieses Jahr nicht von der guten Seite zeigen möchte. Gleichzeitig - und das war eher das Problem - lagen die Wassertemperaturen nach dem kalten und nassen Frühling noch in tieferen Bereichen. Es sollten schlussendlich 13.7 Grad sein. Am PRO-Briefing am Samstag vor dem Rennen war klar, dass es entweder gar kein Schwimmen gibt oder nur eine verkürzte Strecke.
Ich bereitete mich so gut es ging auf beide Szenarien hin vor, wusste aber auch dass wir an diesem Umstand nichts ändern können.
Raceday
Am Sonntagmorgen war nochmals etwas Niederschlag angekündigt und auch auf dem Rad mussten wir mit Regen und nassen Bedingungen rechnen. Dies kam mir nicht sonderlich entgegen, da ich ansonsten bereits ein - sagen wir es mal so - "vorsichtiger" Abfahrer bin (ich habe gehört es soll Stimmen geben, die meinen ich sei technisch nicht stark...). Es stand ein verkürztes Schwimmen an, immerhin, denn gar nicht zu schwimmen hätte ja bedeutet, dass es kein Triathlon mehr wäre ;-). Ich freute mich also, wenn auch nur auf 750 Meter, im kalten Obersee zu schwimmen.
Schwimmen
8:52min (11.)
Ja, viel gibt es da nicht zu erzählen. In den knapp 9 Minuten hatte ich nur am Gesicht kalt. Da hatte ich kein Melchfett eingestrichen, nun ein Learning mehr für die Zukunft...
Ansonsten ein "ok" Schwimmen, welches aber durch einige Richtungswechsel der Vorderleute geprägt war. Entweder hatten die keinen Sauerstoff mehr oder sie wollten einfach noch ein paar extra Meter schwimmen.
Rad
2:13:58 (25.)
Für die Radstrecke zog ich mich relativ gut an. Eine Weste (welche eher überflüssig war) zog ich an, da mir alle eingeredet hatten wie kalt es dann werden sollte. Auch hier wieder ein Learning für mich, dass ich mir mein Konzept die Tage vorher zurecht lege und dann auch nicht mehr ändern soll. Die Putzhandschuhe von Landi waren aber super (siehe Foto oben im "Header") und auch die Armline waren angenehm zu tragen.
Da ich nach dem Schwimmen reativ viel anzog, nicht schnell durch die Wechselzone kam und die Verfolger nicht weiter schwimmen mussten, hatte ich nicht eine besonders gute Ausgangslage auf dem Rad. Ich konnte im ersten flachen Teil bis Schmerikon und an der Steigung Witches Hill an einer Gruppe bleiben, verlor diese jedoch in der kurzen Abfahrt, da ich mir bei der nassen Verhältnissen eine schnellere Pace bergab nicht zutraute. So fuhr ich den Rest der Strecke alleine, bis mich auf den letzten 5km noch zwei Athleten einholten, mit welchen ich zurück nach Rapperswil kam. Die beiden schafften es aber nicht sonderlich elegant vom Rad und blockierten sich so kurzzeitig selbst, dass ich in der Wechselzone zwei Plätze gut machen konnte ;-).
Mit meiner Leistung bin ich mässig zufrieden. Klar, ich war 5 Minuten schneller als letztes Jahr was sich absolut sehen lässt! Auch die Leistungsdaten waren nochmals etwas höher, aber es wäre deutlich mehr drin gelegen. Ich denke mit etwas besseren Bedingungen hätte ich mich wohler gefühlt. Gleichzeitig muss es mir gelingen diesen Aspekt auszublenden und mich voll auf die Leistung fokussieren zu können.

Lauf
1:15:29 (12.)
Eine weitere starke Laufzeit, in einem sehr gut besetzten Profifeld, freut mich extrem (beste Laufzeit lag bei 1:08h!). Ich fand nach der Wechselzone meine Laufbeine sehr zügig (es soll Supporter am Streckenrand gegeben haben, die meinten ich hätte sie noch nicht gefunden...) und lief die ersten 9km in einer 3:30/km Pace. Kurz vor der zweiten Runde hatte ich starkes Seitenstechen. Ich wollte ein stehen bleiben unbedingt vermeiden und versuchte mich zu strecken, tief zu atmen und etwas Tempo rauszunehmen. Das klappte und nach ca. 500 Meter konnte ich wieder Fahrt aufnehmen. Insgesamt sicherlich nicht ein perfekter Lauf, keine schnelle Strecke (viel Kies, Unterführung, Treppenstufen etc.) und ich bin gespannt, was ich an einem guten Tag auf einer schnellen Strecke zeigen kann :-).
Finish
3:43:17 (19.)
Einmal mehr konnte ich die Finishline so richtig geniessen und mich feiern lassen. Wer es noch nicht selbst erlebt hat, ja es macht süchtig. Und ja, es ist unbeschreiblich cool! Und ja, ich freue mich immer auf diesen Moment (haha was sonst nach knapp 4 Stunden Quälerei). Meine Familie und Freunde standen an der Ziellinie - wunderschön.
Ich bin mit dem Rennen in Rappi zufrieden und stolz auf meine Leistung. Ich bin besonders stolz auf die Tatsache, dass es mir gelingt bei den wichtigen Wettkämpfen bereit zu sein, an der Startlinie stehen zu können und ein erfolgreiches Finish zu feiern. Weiter ist es für mich persönlich immer wieder ein Ansporn nochmals besser zu werden - was derzeit immer noch klappt - und mich so stets weiter nach vorne zu orientieren. Wer hätte im 2018 gedacht, dass ich sechs Jahre später als Profi zurückkehre und als 19. aller Athleten ins Ziel laufe?
Und was ist mit der "Sub 4 Stunden" Zielsetzung?
Bei einem reulären Schwimmen wäre ich ca. 15:30min länger im Wasser gewesen. Ich wäre also in knapp 3:59h ins Ziel gekommen, was einer Verbesserung um mehr als sechs Minuten zum letzten Jahr entspricht, als ich ebenfalls eine sehr starke Perfomance abrufen konnte.
Danke und Ausblick
Zuerst möchte ich mich bei
allen Fans und Supporter am Streckenrand (oder online) bedanken. Es freut mich immer wieder extrem, wenn ich meinen Namen an der Strecke höre oder sehe! Danke!
Ich weiss, dass ich ohne den Rückhalt meiner Frau nicht hier stehen (sitzen) würde, wo ich bin. Danke für alles <3
Damit ich mich als Athlet professionell vorbereiten kann, benötige ich auch entsprechend finanzielle und materielle Unterstützung. Vielen Dank an meine Partner und Sponsoren, welche mir helfen meine Ziele zu erreichen #dreambig! MERCI!
Zürichsee Fähre Horgen-Meilen AG
