Hartes Rennen in Kraichgau
Lernen für die Zukunft und die Macht der Resilienz!
Am Sonntag 25. Mai 2025 stand der IRONMAN 70.3 Kraichgau auf dem Programm – ein Rennen, das mich an meine Grenzen gebracht und mir wichtige Erkenntnisse für die Saison geliefert hat. Das Wetter zeigte sich leider nicht von seiner besten Seite: kalt und nass präsentierte sich der Kraichgau, was besonders auf dem Radkurs eine zusätzliche Herausforderung darstellte.
Die Vorbereitung nach meinem letzten Wettkampf in Jesolo verlief eigentlich hervorragend. Meine Schlüsseleinheiten auf dem Rad und besonders beim Laufen liefen sehr gut und ich fühlte mich stark. Trotzdem war meine Stimmung in den Tagen vor dem Rennen nicht ideal. Es war kein klares Problem, eher ein diffuses Gefühl mentaler Müdigkeit und eines weniger starken Nervenkostüms als sonst. Manchmal ist der Kopf einfach nicht so frisch, wie man es sich wünschen würde...!
Wir reisten bereits am Freitag gemeinsam mit einem Freund und meiner Familie an. Da Unterkünfte im Kraichtal eher rar sind, wagten wir das Abenteuer Wohnmobil. Für drei Erwachsene und ein Kind waren die Platzverhältnisse schon eher bescheiden und es war definitiv eine Umstellung zum Komfort unseres normalen Bettes. Trotzdem hat es erstaunlich gut funktioniert, auch wenn ich es nicht gleich wieder machen muss 😂!
Dank der guten Position unseres Campings (aha - doch Vorteil Camping!) verlief der Rennmorgen sehr entspannt. Da es regnete, konnte ich mich direkt im Wohnmobil bereit machen, Neoprenanzug anziehen während der Kaffee kocht, das hatte seinen Charme! Ein kurzes, mentales Audio half mir, mich auf das Rennen einzustimmen und die letzten Nerven zu beruhigen.

Der Wettkampf-Tag: Höhen und Tiefen
Das Schwimmen verlief erfreulicherweise nach Plan. Ich konnte mich nach der Spitzengruppe gut positionieren und fand schnell meinen Rhythmus. Alleine durch den See zu schwimmen, war ein schönes und kontrolliertes Erlebnis und gab mir ein gutes Gefühl für den weiteren Verlauf.
Auf dem Rad wurde es dann ernst. Die Kälte und die Nässe machten die ohnehin schon hügelige Strecke noch anspruchsvoller. Anfangs versuchte ich, in einer grösseren Gruppe mitzufahren. Der Kurs, den ich nicht kannte, barg einige heikle Passagen und bei 2-3 Anstiegen musste ich deutlich über meinem Limit agieren, um den Anschluss zu halten. Nach rund 20 Kilometern wurde mir klar, dass dies auf Dauer nicht gut gehen konnte. Ich traf die Entscheidung, mein eigenes Tempo zu finden und den Rest des Radsplits alleine zu bewältigen. Das kostet natürlich wertvolle Zeit, aber ein Finish wäre sonst wohl kaum möglich gewesen. Es war ein langer Arbeitstag im Sattel, und ich war heilfroh, die Wechselzone 2 zu erreichen. Für mich könnte das Radfahren auch nur halb so lange sein – ich freue mich eigentlich immer, wenn es auf den Lauf geht!
Die Wechselzone selbst war mit fast fünf Minuten ziemlich lang, doch als ich endlich auf die Laufstrecke durfte, lief es erstaunlich gut an. Die ersten 15 Kilometer konnte ich ein sehr gutes Tempo halten und war optimistisch. Dann aber, plötzlich und unerwartet, war die Energie komplett weg. Muskulär spürte ich nichts, es war eher ein energetisches Loch und eine mentale Erschöpfung, die sich breit machte. Die letzten Kilometer fühlten sich extrem langsam an und ich kämpfte mich förmlich ins Ziel. Ich bin unglaublich stolz darauf, dass ich mich in dieser Phase noch einmal motivieren konnte, um jeden Preis weiterzulaufen. DNF is never an option!
Die Endzeit von 4:08:12 Stunden (28. Platz MPRO, zwar von rangierten 33 PROs, aber ein weiteres Dutzend hat nicht gefinisht...) war nach diesem Kraftakt doch nicht so schlecht, wie es sich während des Rennens anfühlte. Mit etwas Abstand kann ich sagen, dass ich zufrieden bin, auch wenn ich weiss, dass hier noch viel Potenzial schlummert!

Dank an meine starken Partner und Blick nach vorn
Für meine Laufperformance vertraue ich stets auf die schnellen Schuhe von Powerlab. Sie geben mir den nötigen Push auf der Strecke und sind ein wichtiger Bestandteil meiner Ausrüstung.
Mein Zeitfahrrad ist dank dem Service von Egli Bikes in Frauenfeld immer top in Schuss. Die spezielle Übersetzung, die mein Mechaniker für mich verbaut hat, ermöglicht es mir, auch bei Abfahrten noch weiterzutreten und wertvolle Sekunden zu gewinnen – ein entscheidender Vorteil im Rennen!
Und natürlich ist eine optimale Mikronährstoffversorgung essenziell für meine Leistung und Regeneration. Hier verlasse ich mich auf die Produkte von HCK, die mich stets bestens versorgen.
Ein besonderer Dank gilt auch meinen beiden weiteren Gold-Sponsoren, BAS Haushaltgeräte und Sonne Beck Frauenfeld, deren finanzielle Unterstützung es mir auch ermöglichen, meinen Traum als professioneller Triathlet zu leben und mich voll auf das Training und die Wettkämpfe zu konzentrieren. Ohne euch wäre das alles nicht möglich!
Dieser Wettkampf war ein wichtiger Schritt auf meinem Weg. Ich werde die Erfahrungen analysieren und vor allem meine Energiestrategie nochmals überarbeiten. Ich plane, zukünftig noch mehr Flüssigkeit und Kohlenhydrate auf dem Rad aufzunehmen. Aktuell sind es jeweils 2x 7.5dl mit je 80g Kohlenhydraten sowie ein Gel (nochmals 40g KH). Hier werde ich versuchen, einen dritten Bidon mit weiteren 40-80g KH mitzunehmen. Das sollte mir helfen, das energetische Loch auf dem Laufstrecke in Zukunft zu vermeiden.
Ich ziehe die Lehren aus diesem Rennen und bin motiviert, weiter an mir zu arbeiten und mich so stets weiter nach vorne zu orientieren!
Vielen Dank euch allen für die Unterstützung!
Patrick