26. September 2025

Hitzeschlacht in Cervia

Rennbericht IRONMAN 70.3 Italy, Cervia: Eine Lektion in mentaler Stärke und Fortschritt auf dem Rad

Jeder Wettkampf ist eine neue Geschichte, aber manche schreiben sich tiefer in unser Gedächtnis ein als andere. Der IRONMAN 70.3 Italy in Cervia war eine Hitzeschlacht, die mir alles abverlangte. Es war ein Rennen, das mich nicht nur körperlich an meine Grenzen brachte, sondern auch eine wichtige Lektion in mentaler Stärke und Durchhaltevermögen lehrte.


Bereits die Anreise mit meiner Familie fühlte sich gut an, ich war bereit für die Herausforderung. Die Stimmung am Start in Cervia ist immer etwas ganz Besonderes. Die Masse an Zuschauern und das Privileg, als einer der ersten Athleten ins Wasser zu gehen, sind ein überwältigendes Gefühl. Ich genoss dieses Privileg sehr und nahm mir am Sonntagmittag noch die Zeit, mich kurz vor dem Start umzusehen und diese einzigartige Atmosphäre in mich aufzusaugen.


Schwimmen: Ein guter Start, aber mit verpasster Chance

Der Startschuss fiel um 12 Uhr mittags bei brennender Hitze. Ohne Neoprenanzug, was mir entgegenkam. Ich fand schnell eine gute Position im Wasser und schwamm einen soliden Split von 0:24:39 Stunden. Als 17. kam ich aus dem Wasser. Eine Lücke von nur 30 Sekunden trennte mich jedoch vom Anschluss an die Spitzengruppe – eine verpasste Chance, die mich im weiteren Verlauf des Rennens leider wertvolle Zeit kostete.

Radfahren: Fortschritt, Kampf und ein kühler Kopf

Auf dem Rad merkte ich schnell, dass ich in diesem Jahr einen grossen Schritt nach vorne gemacht habe. Meine Zeit von 2:10:32 Stunden war die 16. beste Radzeit des Tages. Davon hätte ich vor ein paar Jahren nur träumen können! Das zeigt, dass sich die harte Arbeit auszahlt – ich war besser auf dem Rad als im Schwimmen, was für mich ein riesiger Erfolg ist.

Der Radsplit war eine kraftvolle Performance, die von Entschlossenheit und Anpassungsfähigkeit geprägt war. Ich holte zügig einige Athleten ein und übernahm die Führung in der Gruppe, um das Tempo hochzuhalten. Doch dann kam der Anstieg nach Bertinoro. Ein unerwartet harter Moment, an dem ich meine nun kleiner gewordene Gruppe ziehen lassen musste. Mein Körper signalisierte Überhitzung, die Wattwerte sanken, und der Kampf begann.



In der Hitze musste ich mich nicht nur um die Aerodynamik kümmern, sondern auch um die Kühlung. An jeder Verpflegungsstation gelang es mir, mindestens eine Flasche aufzunehmen um mich zu kühlen. Bei einer Station schaffte ich sogar drei Flaschen auf einmal! Es war ein witziger Moment, als ich eine Flasche in den Zähnen hielt, die zweite im Bidonhalter hinter mir verstaute und die dritte sofort über mich goss, bevor ich die Flasche im Mund über mir ausleerte und sie noch in der Littering Zone wegwerfen konnte. Ein echter Multi-Tasking-Moment!

Laufen: Der Kopf als wichtigster Muskel

Der Lauf wurde zur grössten Herausforderung des Tages. Ich startete gut, aber dann setzte schnell Seitenstechen ein. Es wurde zum reinen Willensakt. Mein Körper war am Limit, doch ich wusste, dass der Sieg an diesem Tag nicht über die Beine, sondern über den Kopf entschieden würde. Immer wieder sagte ich mir: „Alles nur Kopfsache!“ Jede Verpflegungsstation war ein Etappenziel, an dem ich mich neu sammelte und alles aufnahm, was ging. Meine Laufzeit von 1:22:44 Stunden auf dem 18. Rang im PRO-Feld mag nicht meine schnellste gewesen sein, aber sie steht für den eisernen Willen, der mich ins Ziel brachte. Die Gesamtzeit von 4:04:46 Stunden mag durch die langen Wechselzonen etwas getrübt wirken, aber meine konstanten Splits zeigen eine ausgeglichene Leistung.


Ich bin stolz auf dieses Rennen, nicht nur wegen des sportlichen Resultats – Platz 18 im PRO-Feld und der Abschluss der Saison in den Top 10 der Schweizer Mittel-/Langdistanzathleten im PTO-Ranking – sondern weil es mir gezeigt hat, wie viel man aus einer schwierigen Situation herausholen kann. Diese Momente prägen einen mehr als ein fehlerfreier Wettkampf. Sie lehren uns Durchhaltewillen und das Vertrauen in unsere mentale Stärke.


Ein grosser Dank

Ein spezieller Dank geht an meine Familie. Sie waren auch in Cervia vor Ort und haben mich lautstark angefeuert. In diesem Jahr durfte ich bei allen vier grossen Rennen auf ihre Unterstützung zählen, was mir unendlich viel bedeutet. Danke für alles!



Natürlich wäre all das nicht möglich ohne das Vertrauen und die Unterstützung meiner Partner. Vielen Dank für eure Unterstützung in dieser Saison!


Platin-Partner:

  • Lifestyle Massagen: Für die optimale Regeneration und die wöchentliche Massage, die mich top fit hält.
  • Tricademy: Mein professionelles Zuhause, wo ich als Coach und Co-Geschäftsführer mein Wissen weitergeben kann.


Gold-Partner:

  • BAS Partner: Für Haushaltgeräte die einem im Alltag unterstützen und nicht noch mehr Energie kosten.
  • Egli Bikes: Für das perfekte Radmaterial, das mich auf dem Bike schneller macht.
  • HCK Mikronährstoffe: Für die Mikronährstoffe auf individueller Basis.
  • Powerlab: Für die beste Laufschuhberatung und die Laufanalysen, die meine Performance verbessern.
  • Sonne Beck: Für die besten Kohlenhydrate ausserhalb vom Training.


Silber-Partner:

  • Arctic Plunge
  • Habersaat AG
  • Sportbenzin
  • planted.ch
  • Ricoter
  • Update Fitness
  • webkeeper
  • Yousee Züri
  • Zürichsee Fähre Horgen-Meilen AG


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