März 22, 2022

Halbmarathon Schweizermeisterschaften Oberriet

Sometimes you win - sometimes you learn

1:13h - 27. Platz (SM), 35. Overall

Mit einem klaren Ziel vor Augen kam ich nach Oberriet, eine Zeit von unter 70min sollte es sein. Ambitioniert? Ja. Realistisch? Ja. In der richtigen Form? Ziemlich sicher. War mein Tag? Nein.

 

Für mich war klar, dass ich nicht auf eine neue Bestzeit laufe (unter 1:12:30h), sondern effektiv die 3:18 Pace anlaufe, um unter 70min zu bleiben. Ein gewagter Plan, denn es zeigte sich bereits bei der Ankunft im Rheintal, dass der Wind eine grosse Rolle spielen wird (Windgeschwindigkeit um 35 km/h).

 

Rasch bildetet sich nach dem Start die erhoffte Gruppe und mit welcher ich unbedingt mitlaufen wollte. Mit zu wenig Geduld lief ich los und wollte mich auch gleich zu Beginn aktiv zeigen. Im Nachgang betrachtet mein grösster Fehler an diesem Tag, da ich die ersten 4-5km klar zu schnell und unstetig lief. So musste ich die Gruppe bereits nach der ersten von vier Runden ziehen lassen. Diesen wortwörtlichen Verlust konnte ich mental zu wenig schnell verarbeiten. Ich wusste, dass mein Zug auf eine 69er Zeit abgefahren war. Und nur dafür war ich gekommen. Ich kämpfte die zweite Runde nur noch mit dem Gedanken aufzugeben.

 

Erst auf der letzten Runde konnte ich mich wieder richtig fangen und wollte noch so gut wie möglich ins Ziel laufen. Auf die Zeit habe ich aber nicht mehr gross geachtet.

 

Ich habe mir überlegt diesen Blog zu schreiben, denn es ist keine Erfolgsgeschichte, aber auch daraus kann ich lernen. Hier ein paar Gedankengänge, welche mich nach dem Wettkampf beschäftigt haben…

 

War meine Zielsetzung richtig? Vermutlich nicht. Warum strebe ich gleich eine Verbesserung um knapp drei Minuten an? Ich habe mir noch nie leichte Ziele gesetzt, dass kann dann auch so enden, dass man enttäuscht wird. Hätte ich mir "nur" eine neue Bestzeit als Ziel gesetzt und auch das Pacing entsprechend gesteuert, wäre ich vermutlich mit einem besseren Gefühl nach Hause gefahren. Aber hey, no risk - no f… oder so ;-).

 

Was wäre wenn ich aufgegeben hätte? Eine 1:13h Zeit unter solchen Bedingungen lässt sich immer noch sehen. Rückblickend betrachtet bin ich natürlich froh, dass ich mich überwunden habe und weiter gelaufen bin.

 

Ich laufe an einem schlechten Tag, unter schwierigen Bedingungen und mit mentalen Problemen in die Top 30 der Schweizer Laufszene - als Triathlet - und mit einer Zeit von 1:13h. Was ist an einem guten Tag in einem Triathlon möglich? Das ist die Frage die mich antreibt! 


14 März, 2024
2.5 Wochen an der Sonne mit der Tricademy
29 Aug., 2023
Podium an den 70.3 Worldchampionship in Lahti 03:55:54 / 3. AG / 7. OA / (46. inkl. PRO)
01 Aug., 2023
Hier werden alle Routen zum Projekt beschrieben.
Weitere Beiträge
Share by: